Wer kennt das nicht, man besucht ein Restaurant und bei diesem einen Besuch bleibt es dann auch. Nicht, dass etwas Besonderes vorgefallen wäre. Im Grunde war alles in Ordnung: Essen gut, Service gut, die Räume sehen ordentlich aus… Und trotzdem, irgendwas stimmt nicht, man fühlt sich nicht so recht wohl in dem Restaurant. Das Ambiente lässt kein richtiges Wohlgefühl aufkommen.
Das Gemeine ist, auch wenn die Betreiber keine Kosten und Mühe gescheut haben und viel Geld in das Design gesteckt wurde, können selbst Kleinigkeiten große negative Wirkung auf das menschliche Befinden haben. Gutes Design ist nicht allein eine Sache der Optik sondern auch der Funktionalität. Wer die Zusammenhänge versteht, weiß, wie sich Fallstricke vermeiden lassen und wie er sein das Unternehmen so richtig aufblühen lassen kann.
Fallstrick Nr. 1: Design ohne Konzept
Wer meint, es allen Gästen recht machen zu wollen, der verliert. Mainstream Design ist nicht mehr gefragt bei den Gästen, Individualität dagegen sehr. Das Design sollte deshalb die ganz individuelle Geschichte des Hauses erzählen. Das bedeutet natürlich, dass Klarheit darüber herrschen muss, warum die Gäste in genau dieses Lokal kommen sollen, wie man sie emotional ansprechen kann.
Der erste Schritt zu einem wirklich guten Restaurant-Design hat also erstmal gar nichts mit Gestaltung und Einrichtung zu tun, sondern mit der Frage, was das Haus seinen Gästen bieten möchte. Das gilt für eine Neukonzeption genauso wie für jede noch so kleine Umgestaltungsmaßnahme. Verliert man dabei den roten Faden, verliert man die Gesamtidee aus dem Auge, erzeugt dies ein unterschwelliges Unbehagen beim Gast.
Bevor Sie sich also Gedanken zum Design machen oder einen Planer mit der Designentwicklung beauftragen, muss die Positionierung Ihres Hauses klar sein: Wo liegen die Stärken des Unternehmens, welche Gästebedürfnisse können bestmöglich erfüllt werden und wo sind Schwächen und wie kann man diese entschärfen. Auf diesen Kern muss das Design aufbauen, damit es zum Erfolg beiträgt
Fallstrick Nr. 2: Design ohne Funktion
Jedes Lokal hat feste Abläufe und eine bestimmte Wegeführung. All diese Funktionsabläufe müssen in das Designkonzept eingeplant werden. Sonst kann das Design noch so teuer und schick sein, die Gäste und noch weniger die Mitarbeiter haben keine Freude dran. Häufig zu beobachten ist z. B. dass an der Küchen- oder Getränkeausgabe zu wenig Bewegungsraum für den Service eingeplant wurde. Stress beim Service ist damit vorprogrammiert und der überträgt sich auf die Gäste. Wie schon eingangs beschrieben, eigentlich ist das Design schick, aber der Gast fühlt sich trotzdem nicht richtig wohl.
Ermitteln Sie deshalb die optimale Wegeführung durch die Räume. Planen Sie genügend Bewegungsraum für den Service ein, platzieren Sie Servicepoints an strategisch günstigen Stellen. Legen Sie erkennbare Wege durch die Bestuhlung an.
Fallstrick 3: Bestuhlung zu dicht
Natürlich möchte jedes Lokal viele Gäste haben. Also wird die maximale Bestuhlung in den Raum gepresst. Das sieht nicht schön aus und unbequem ist es auch, wenn die Stühle so eng stehen, dass Service und Gäste nur mit Mühe die Plätze erreichen können. Das gleiche gilt natürlich auch für einen zu eng bestuhlten Außenbereich.
Ein Münchner Wirtshaus mit Potential in einem guten Stattsteil hatte die Außenbestuhlung so eng aufgestellt, dass einfach kein Durchkommen mehr war. Geschweige denn, dass Platz für ein bisschen Atmosphäre schaffende Pflanzen war. Der Außenbereich war einfach ungemütlich! Die Gäste hatten zwar ausreichend Sitzgelegenheiten, doch keine Lust, Platz zu nehmen. Dabei wäre die enge Bestuhlung völlig unnötig gewesen. Mit ein bisschen Raffinesse, wie z.B. bodentiefe Fenster und eine richtige Raumbeleuchtung, hätte man die Gäste auch in die Innenräume locken können. Trauriges Ende: Die ersten beiden Sommer waren ein Desaster, von dem sich der Betrieb wirtschaftlich nicht mehr erholen konnte.
Mit geschickter Möblierung, wie etwa mit Bänken, die auch teilweise im Raum stehen können, gut gewählten Tischgrößen und Stühlen kann sehr viel Raum gewonnen werden, ohne dass die Sitzplatzzahl reduziert werden muss. Und es bleibt auch noch Platz, um den Raum schick auszustatten.
Fallstrick 4: Unattraktiver Eingangsbereich
Diesen Satz hat jeder schon zigmal gehört: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Ja, aber es ist nun mal wahr. Quietschende Türen, ein buntes Sammelsurium an Angebotstafeln, Schnickschnack, billiges Dekozeug, räumliche Enge… Herzlich willkommen?
Lösung: Bei der Neuplanung ein großzügiges Entree schaffen mit einer attraktiven Eingangstüre, die sich weit öffnen lässt. Sorgen Sie für gutes Licht im Eingangsbereich das Trittsicherheit schafft. Und heißen Sie Ihre Gäste mit einem angenehmen Farbkonzept und sorgfältig gewählten Accessoires willkommen. Im Falle einer Umgestaltung, muss erst mal alles Störende entfernt werden, dann weiter vorgehen wie bei einer Neukonzeption. Eine neue Farbe und ein optimiertes Lichtkonzept schaffen eine völlig neue einladende Eingangssituation.